Husten, adieu!
Auch der Huflattich, ebenso als Brustlattich oder Hustenkraut bekannt, gehört zu den ersten Frühlingsboten und zeigt schon ab Mitte Februar seinen leuchtend gelben Blütenköpfe. Er zählt zu den Korbblütlern und ist an geschützten und sonnigen Stellen wie Wegrändern, Dämmen oder Böschungen zu finden. Er wächst gerne in Gruppen und trägt seine Blüten nur auf nackten geschuppten Stängeln, die erst nach der Blüte ihre Blätter bekommen.
Sein lateinischer Name „Tussilago farfara“ heißt übersetzt „ ich vertreibe den Husten“. Daher zählt er zu den ältesten Hustenmitteln und wurde schon von den alten Griechen und Römern bis ins hohe Mittelalter sehr geschätzt. Hildegard von Bingen oder auch Maria Treben schrieben ihre Erfahrungen damit und die Wirkungsweise des Huflattichs in ihren Büchern nieder. In erster Linie wurde er bei Erkrankungen der Atmungswege, entzündeten Schleimhäuten der Lunge oder krampfartigem Husten und Bronchitis sowie Heiserkeit eingesetzt. Aber auch bei Hautproblemen wirkt er antibakteriell und entzündungshemmend. Daher darf er auch bei mir in keiner Hustenmischung fehlen.
Aufgrund seiner wertvollen Inhaltstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Magnesium, Zink und Vitamin C wurde er in Deutschland 1994 zur Heilpflanze des Jahres gewählt.
Leider geriet das jahrhundertelang geschätzte Heilkraut in Verruf, als man den Inhaltsstoff Pyrrolizidinalkaloide in ihm entdeckte, der als erbgutverändernd oder leberschädigend gilt. Doch die Wiener Pharmazeutin Mag. Dr. Roxana Lebada wurde mit einem Preis ausgezeichnet, als sie herausfand, dass sich dieser gefährliche Inhaltstoff nur in geringen Mengen in älteren Blütenständen befindet, die nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Junge Blütenknospen hingegen können daher bedenkenlos gesammelt werden.
Huflattich-Tee:
2 Teelöffel frische oder getrocknete Blüten werden mit ¼ Liter kochendem Wasser übergossen und nach kurzer Ziehzeit von ca. 5 Minuten seiht man ihn ab und kann ihn bei Bedarf mit Honig süßen.
3 Tassen pro Tag sind ausreichend.
Fußbad oder Badezusatz:
Eine Handvoll Blüten werden mit 2 Liter kochendem Wasser übergossen. 10 bis 20 Minuten ziehen lassen, abseihen und als Badezusatz oder Fußbad verwenden.
Spülung für die Kopfhaut:
Eine Handvoll Blüten wird mit 1 Liter kochendem Wasser wie beim Badezusatz zubereitet. Das Spülwasser pflegt die Kopfhaut und wirkt einer Schuppenbildung entgegen.
Anitas Tipp: Die beste Sammelzeit für Huflattichs ist der frühe Vormittag an einem sonnenreichen Tag