Farbe, wechsle dich!
Das Lungenkraut ist im Volksmund auch als Hänsel und Gretel, ungleiche Schwestern oder blaue Schlüsselblume bekannt. Zu finden ist es an Waldrändern von Laub- und Mischwäldern.
Die krautige Pflanze besitzt tiefe Blütenkelche, die an kleine Glöckchen erinnern und in zwei verschiedenen Farben vorkommen: Rosa und Blau. Der Farbwechsel der Blüten wird durch die Bestäubung ausgelöst, wobei sich der Zellsaft der Blüte von sauer (rosa) auf basisch (blau) verändert.
Die Signatur der weiß gefleckten Blätter dieser besonderen Pflanze erinnert uns an die kranke menschliche Lunge und wurde daher schon im Mittelalter bei Lungenkrankheiten eingesetzt. Auch in ihrem lateinischen Namen „Pulmonaria officinalis“ steckt das Wort „Pulmo“, was für die Lunge steht.
Von der starken Heilkraft dieses Krautes waren auch Paracelsus und Hildegard von Bingen überzeugt und nutzten es zur Behandlung von Lungenleiden oder bei Entzündungen der Atemwege.
Die Inhaltsstoffe wie Schleim- und Gerbstoffe, Kieselsäure und Saponine beruhigen die Bronchien und fördern den Auswurf bei Husten. Heute wird es in Apotheken in Tees, Tinkturen, Kapseln oder in der Homöopathie bei Erkrankungen der Atemwege angeboten.
Anwendung als Tee:
2 Teelöffel Kraut mit ¼ lt. kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und zwei bis drei Tassen pro Tag in kleine Schlucken trinken.
Anitas Tipp: Das Lungenkraut ist auch eine Heilpflanze für Haustiere und kann bei Husten eingesetzt werden, indem man den Tee ins Futter oder Trinkwasser mischt.