Die Vorboten des Frühlings

Wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne langsam an Kraft gewinnt, ist der Haselnussstrauch einer der ersten Sträucher, die Bienen und Hummeln mit Futter versorgen. Die warmen Strahlen erwärmen Luft und Erde und lassen unsere kleinen und fleißigen Freunde aus ihren Winterquartieren hervorkommen. Die Hummelkönigin fliegt bereits ab ca. 3° C, ihre Arbeiterinnen ab ca. 6°C aus und unsere Honigbienen verlassen ab ca. 8°C ihren Stock. Nach jedem kräftezehrenden Winter sind die ersten Blüten und Pollen eine sehr wichtige Nahrungsquelle und sollten daher auch mit Bedacht gesammelt werden.

Am Haselnussstrauch befinden sich weibliche und männliche Blüten, die den Beginn des Vorfrühlings ankündigen. Während die weiblichen Blüten, die keinen Nektar produzieren, 1mm groß und unscheinbar sind, erstrahlen die 4 bis 8 cm langen männlichen Blüten („Kätzchen“ oder „Würsteln“) in einem kräftigen Gelb. Da die weiblichen Blüten nicht von Insekten besucht und bestäubt werden, übernimmt der Wind diese Aufgabe – zum Bedauern vieler Pollen-Allergiker.

Die Haselkätzchen sind schon lange in der Volksheilkunde bekannt und wurden bei Erkältungen oder Fieber eingesetzt. Auch heute zeigen sie in Teemischungen bei grippalen Infekten ihre fiebersenkende und schweißtreibende Wirkung. Als Tee angewandt eignen sich die Kätzchen wegen ihres hohen Anteils an Mineralien auch ideal als Frühlings-Vital-Kur. Die beinhalteten Vitamine B1, B2 und E sowie die Mineralstoffe kurbeln unseren Stoffwechsel an und helfen dem Körper bei der Entschlackung. Dazu werden jeden Tag ein bis zwei Tassen Tee über zwei Wochen getrunken.

Frühlings-Vital-Kur:

2 Teelöffel frische oder getrocknete, zerkleinerte Haselkätzchen mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen und 5 bis 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach in kleinen Schlucken trinken.

Anitas Tipp: Mit den getrockneten und gemahlenen Kätzchen kann man auch bei verschiedenen Rezepten für Kekse, Gebäck oder Brote das Mehl je nach Geschmack um 10 bis 20% ersetzten.