Die Mistel
Weit mehr als Bussi-Bussi
In der Weihnachtszeit zählt der Kuss unter dem Mistelzweig zu einem beliebten Weihnachtsbrauch. So soll die Mistel dem küssenden Pärchen viel Glück in der Liebe bringen und eine glückliche gemeinsame Zukunft verheißen.
Schon im Mittelalter wurden die Türen mit Mistelzweigen geschmückt, um sich vor bösen Geistern zu schützen. Für die Kelten war die Mistel die Verkörperung allen Heilwissens und wurde für verschiedene Rituale eingesetzt. Sie war ein wichtiger Bestandteil eines magischen Elixiers der Erkenntnis und der Heilung. Die Druiden glaubten, dass die Mistel von höheren Wesenheiten geschickt wurde, weil sie im „Zwischenreich“ wuchs – nicht auf der Erde und nicht in der Luft.
Auch in der heutigen Medizin spielt sie in der Krebsforschung eine bedeutende Rolle. Die Mistelextrakte können bei manchen Krebsarten das Tumorwachstum hemmen, indem sie die Abwehrkräfte des Körpers unterstützen und so den Zellwucherungen entgegenwirken können.
In der Volksmedizin hat sie blutzuckersenkende, blutdrucksenkende und krampflösende Eigenschaften und wird bei Herz- Kreislaufbeschwerden, Schwindel oder Zuckerkrankheit eingesetzt.
Falls keine Mistelzweige zur Verfügung stehen, bekommt man die fertigen Teemischungen in fast jeder Apotheke.
Anitas Tipp: Einen Misteltee darf man nicht kochen und auch nicht überbrühen. Man setzt den Tee mit kaltem Wasser an und lässt ihn über Nacht ziehen. Am nächsten Tag filtert man den Ansatz durch ein Sieb und erwärmt die Flüssigkeit. Pro Tasse reicht ein Teelöffel vom getrockneten Kraut.